Dienstag, 11. Januar 2011

Wir mit unseren albernen Rollen

Ein schicker Dandy, ein immerpositivdenkender Hippie, ein erfolgsgeiles Kleidermodel, ein gestriegelter Businessman, ein ignoranter Materialist, ein alleskritisierender Weltverbesserer, ein besoffener Kneipenhocker, ein dumpfbackiger Neonazi, ein herumpöbelnder Punk, ein alternativdenkender Öko-Fanatiker, ein wilder Biker, ein lustig-lockerer Retro, ein verstörender Emo, eine modesüchtige Stöckelschuh-Madamm, ein dauerbreiter Herumhänger, ein stetsgutgelaunter Weltenbummler, ein immerlächelnder Religionsanhänger, ein besserwissender Studienabgänger.




Auf dass ihm einer abgehe.

Trends und Moden. Übernommene Gesten, Meinungen, Redensarten und Verhaltensweisen. Klischees, Schubladen, Spielregeln. Groteske Stereotypen, immer die gleiche Leier. Wir denken, wir seien das.

Aber spiel ruhig mit, versuche dich in allem, lass dich von dieser Maskeradenwelt verschlingen. Sie kaut uns so oft durch bis nur noch unser Wesenskern übrig bleibt, dann kotzt sie uns raus weil der unverdaulich ist. Dann sind wir uninteressant, so ganz ohne Fruchtfleisch. Ausgelutscht. Das Spiel der Äußerlichkeiten reißt uns immer weniger mit, das ruft Einsamkeit hervor. Hier und da trifft man sich unter nackten Kernen, auf dem Boden, das bunte Treiben der Früchte betrachtend. Manchmal weicht warmer Regen den Boden auf und lässt die Grenze verschwimmen. Einige nutzen das: lassen alles los, gehen ein in die fruchtbare Erde, allein. Ihr Innerstes wächst nach außen…

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