Dienstag, 11. Januar 2011

Ne Runde Kitsch?

Gigantisches Konstrukt, bedrohlich und kalt.
Zehntausend Träger, stählerner Albtraum.
Malerjunge mit Farbtopf und Pinsel
Anstreichen soll er, grau solls werden.

Lange schon rosten die Stahlträger, werden irgendwann brechen.
Kleiner Maler, suche einen Ausgang aus dem Labyrinth
sonst ist dein Ende nah, oder du wirst gefangen sein
in den Trümmern dieses Wahnsinns, bis deine Flamme schließlich erlischt.

Klug ist er und aufmerksam, ahnt aus dem Vielen Neues.
Sieht zwischen den dunklen Trägern
von weitem Licht flackern, anfangs noch schwach.
Ungekannte Klänge erreichen ihn: Grillenzirpen, Vogelruf.

Sieht bald mitten hinein, geblendet von der Helligkeit.
Betritt wundersames Grünweich, betört von mildem Sommerwind.
Dreht sich um, erkennt die Umrisse eines Gebildes,
dessen Inneres er für die Welt hielt.

Streift erst unsicher umher, liebkost von Duft und Schwarm.
Verspürt noch Angst und Schrecken, doch nicht mehr eisige Kälte:
Sonnenstrahlen wärmen nun. Wundert sich, keiner da außer ihm.
Sieht den Quell seiner Angst auf ewig versiegen.

Heiter geht er, das Herz ein extatischer Liebesklumpen,
über die Blumenwiese ohne Anfang und Ende.

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